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Das M&B Magazin

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Warum München besser ist als sein Ruf


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Wenn man als Fotograf in München arbeitet, kriegt man eine Menge über diese schöne Stadt zu hören. Die einen sind begeistert "So grün!", "So nah an den Bergen!" und die anderen wissen nichts Gutes über sie zu berichten - sie sei teuer, überbewertet und die Menschen sind sowieso alle unfreundlich und verschlossen. Das hört man auch von jenen, die in München wohnen - aber eigentlich sollte man mal die Perspektive wechseln - denn was ich an meiner Heimatstadt mag und was ich dafür tue, dass es so bleibt, davon handelt heute mein Artikel.

Bist du schon mal an einem Sonntagmorgen sehr früh über die Reichenbachbrücke gelaufen und hast gesehen, wie ruhig die Stadt daliegt? So hektisch es hier manchmal erscheinen mag am Tage und bei sommerlich gutem Wetter - es gibt Stunden, da ist von all dem Gedränge und dem Lärm nichts zu spüren. Man streift mutterseelenallein durch die Straßen, vorbei an wunderschönen Fassaden, Isarauen, beobachtet Vögel, die neugierig über Wiesen hüpfen, vereinzelte Jogger und Hunde. Wenn morgens um 5 Uhr im Sommer das Licht so golden nach den grünen Blättern der Bäume in den Parks greift und im Westpark noch die Kaninchen unterwegs sind, da kann man nicht anders, als München zu lieben. Es gibt die Stadt voller teurer Läden, mit den berühmten Straßen voller Prunkbauten und Porschemodellen aus allen Jahrzehnten und die andere Seite, die weiche, leise Seite, die eben auch dazu gehört und die besonders mir am Herzen liegt. Wenn ich morgens vor dem Arbeitstag und bevor ich mir überhaupt Gedanken zu Stress machen kann, in die Isar springen kann, um unterzutauchen und einfach mal weg zu sein, dann verstehe ich, wie das Leben Qualität haben kann. Wisst ihr, wie ich Schönheit erlebe? Ich halte inne und Ausschau und gebe gut acht.

>>Wer bist du in diesem großen Ganzen?<<


Und ja es stimmt, die Münchner können griesgrämig sein. Doch wir können noch viel mehr - wir haben auch viele Leute, die sich für sehr wichtig nehmen und andere eher weniger, Menschen die kein Dach über dem Kopf haben, Künstler, die in bestimmten Viertel für das achtsame Auge Kunstwerke auf den Straßen verstecken, in Fensternischen, Baumkerben und Blumenkästen. Es sind jene, die dir morgens deine Brötchen verkaufen oder deinen Apfel, die dich mit der U-Bahn zur Arbeit fahren und die, die anhalten, damit du Bauklötze staunend über die Straße gehen kannst. Es gibt die Menschen, die schimpfen, wüten, beleidigen, Vorfahrt nehmen und sich an anderen bereichern und die, die für dich und alle da sind, pflegen, beraten, trösten und unterstützen ohne auf die Uhr zu sehen. Regst du dich manchmal darüber auf, dass alle so böse gucken? Nicht grüßen oder unhöflich sind? Und wer bist du in diesem großen Ganzen? Läufst du mit einem Lächeln durch die Welt und nimmst du die Menschen um dich herum mit strahlenden Augen und besten Absichten wahr? Wir dürfen sehen, dass wir alle Teil dieses Nimbus sind, der München anhaftet. Du kannst der Mensch sein, der anderen ein gutes Gefühl gibt oder der, der sich darüber aufregt, dass es kein anderer macht.

Es gehört einiges dazu, ein Teil dieses Ameisenhaufens zu sein. Wir sind dazu angehalten zu sehen, zu beobachten und zu verändern - wir in Summe sind diese Stadt. Unsere Arbeit trägt dazu bei, etwas Lebenswertes zu erschaffen oder eben nur etwas, das verpufft - doch selbst das kann für immer bleiben. Die kleine Melodie des Straßenmusikers, der die Welt um sich herum vergessen hat, die dir noch immer im Kopf geblieben ist, auch wenn sie schon lange verklungen ist. Es gibt Beständiges, das vergänglich ist und solide Gebautes, das niemandem etwas bedeutet oder geben kann. Und es gibt scheinbar Unbedeutendes, das einen Unterschied macht - ein kurzer Blickkontakt, ein Lächeln, ein "Ich nehme dich wahr." Es ist das nette Wort zu Passant:innen, die sich völlig vergessend ungünstig mit dem Kinderwagen in den Weg gestellt haben. Es ist die Mischung aus richtig verstehen wollen und meinen was man sagt und damit etwas Gutes tun wollen, der Drahtseilakt aus Güte und für sich selbst da sein - die Balance aus Freiheit und wo sie endet, um anderen nicht die Freiheit zu rauben.

Es ist unsere Verantwortung unsere Welt zu dem zu machen, wie wir sie erleben wollen. Du ahnst es vielleicht schon: Es spielt gar keine Rolle, ob ich nun über München, Berlin, Dresden, Köln, Hamburg oder Istanbul geschrieben habe. Der Name und der Ort ist so weit Illusion, dass er ohne Menschen nur ein paar Steine und Teer ist und besten Fall Grünflächen, die man sogar betreten darf. Ländergrenzen, Postleitzahlen, Regierungsbezirke, gesellschaftliche Schichten: All das haben wir geschaffen und meinen nun, es bedeute etwas. Doch es geht eigentlich um die Augenblicke, in denen wir uns als Menschen begegnen, auf Augenhöhe und mit dem Respekt, der unser Zuhause, unsere Stadt, unser Viertel und unsere Begegnung einzigartig und wunderschön machen kann. Das liebe ich an München und an allen Orten. Dass wir es jeden Tag anders und besser machen können. Bist du dabei?


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